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Wochenendbergtrip im Zahmen Kaiser

Freitag, den 14.Juli war es wieder so weit. Fünf Bergsteiger beluden frohen Mutes den VW-Bus mit ihren Rucksäcken und der Sicherheitsausrüstung. Der Wetterbericht meldete durchwachsenes Bergwetter für die ersten beiden Tage, aber ab Samstag Mittag sollte es besser werden. Nina Manglus, Jakob Mockwitz und Danny Bahr wurden mit Frau Fäßler auf die anstehenden Klettersteige durch Herrn Blohberger vorbereitet und konnten es kaum erwarten sich dieser Herausforderung im alpinen Gelände zu stellen.
Nach gut 3 Stunden Stop and Go auf der Autobahn waren wir dann endlich auf dem Wanderparkplatz in Kufstein angekommen.
Nun hieß es Bergschuhe anziehen und schwere, vollgepacke Rucksäcke schultern.
Gleich zu Beginn galt es die berüchtigten Kaisertreppen zu überwinden, was zu den gut 2500 Stufen zum Zeppezauerhaus vom letzten Jahr eine Kleinigkeit war. Unser erstes Ziel ist die Vorderkaiserfeldenhütte auf ca 1400 m Höhe. Bus = 500m, Hütte = 1400m macht einen Anstieg von 900m. Getrieben von kleinen Regenschauern schafften wir das in 2,5 Stunden. Nach einem guten Abendessen und einer turbulenten Nacht durch starke Regenschauer und heftigen orkanartigen Stürmen machten wir uns gegen 8:30 Uhr am Samstag früh wieder auf den Weiterweg.
Mit Regenbekleidung gerüstet folgten wir dem Kaiserhöhenweg bis zur Hinterkaiseralm, um dann die Abzweigung entlang der Steingrabenschneid Richtung Pyramidenspitze zu nehmen. Mit dem Bergsteigergruß „Berg Heil“ und einem kräftigen Handschlag beglückwünschten wir uns auf dem Gipfel, jedoch ohne die gewohnte Panoramaaussicht. Wolken und Nebelschwaden begleiteten uns bis hierher und vermasselten uns die bergsteigerische Belohnung. Der eisige Wind (4°C) zwang uns alsbald zum Abstieg, zurück auf den Kaiserhochweg. Zwischen schützenden Latschen konnten wir um die Mittagszeit eine Stärkung zu uns nehmen, die uns dankenswerter Weise von unserer IfH-Küche mitgegeben wurde.
Bis zu den Wiesen der Hochalm folgten wir dem Auf- und Ab des schmalen Pfades, gelegentlich sogar mit freier Sicht zu den Gipfeln und Wänden des Wilden Kaisers. Doch da erwartete uns die nächste Herausforderung: Die Kühe hatten den vom Regen aufgeweichten Boden schlammig getreten. Da mussten wir durch. Die Nina nahm sich dann auch ein Souvenir mit und hat kräftig mit den Schuhen Schlamm geschöpft. Verschwitzt und hungrig kamen wir um 19:00 Uhr auf dem Stripsenjochhaus an. Nach der Belegung unserer Schlaflager freuten wir uns auf eine große Portion Spaghetti und einer anschließenden heißen Dusche. Nach diesem anstrengenden Tag hatten alle gut und tief geschlafen. Nur das Schnarchen der umliegenden Herren war im großen Massenschlafsaal zu hören.
Der nächste Morgen versprach sehr gutes Wetter. 7:30 Uhr wurde gefrühstückt, anschließend räumten wir unseren Lagerplatz und rüsteten uns mit dem Klettersteigset. Nach 20 Minuten Aufstieg am Hundskopfklettersteig angelangt, nochmals eine kurze Sicherheitsunterweisung durch Herrn Blohberger. Frau Fäßler durfte als erste in die fast Senkrechte einsteigen. Es ist schon ein sehr mulmiges Gefühl, hier an der steilen Wand nur an den beiden Karabinern zu hängen, weit unter den Füßen ein Nichts und dann die schier grenzenlose Aussicht. Da kommt dann und wann etwas Angst und Magenkribbeln auf, aber das ist normal und richtig erklärt uns Herr Blohberger. Da passt man besser auf, ist konzentrierter und man wird nicht übermütig.
Nach dem Hundskopfklettersteig mit einer waghalsigen Seilbrücke bezwangen wir dann auch noch die beiden Stripsenkopfklettersteige mit den langen Querungen und einem Überhang. Zum Schluss noch ein gemeinsames Gipfelfoto im Stripsenkopfpavillon mit dem grandiosen Wilden Kaiser-Panorama. 1200 Höhenmeter Abstieg und 9 km Wegstrecke lagen nun vor uns mit vielen Stufen und am Ende noch der ewig langen Kaisertreppe. Da half nur in Hinterbärenbad ein doppelter Kaiserschmarren für alle Kniegeplagten.
Die Heimfahrt ging trotz der vollen Autobahn zügig voran, sodass wir gegen 19:30 Uhr in Straubing ankamen und in unseren Gruppen hungrig die Kühlschränke leerten. Ein tolles Wochenende fand mit der Frage: “Wo fahren wir nächstes Jahr hin?“ seinen Abschluss.
Alfred Blohberger

 

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