Tabaluga verschenkt sein Glück

Nach einjähriger Pause meldete sich heuer wieder die Theatergruppe aus Internat und Sondertagesstätte mit ihrem Stück: „Tabaluga und das verschenkte Glück" zurück. Unter der Leitung von Annette Petrul begeisterten die Spieler auch dieses Jahr wieder das zahlreiche Sommerfestpublikum .

Die Kinder hatten wieder das ganze Jahr fleißig Texte gelernt, Mimik und Gestik verfeinert und gelernt ihre Scheu vor Publikum zu spielen,  zu verlieren.  So konnten sowohl die hör- und sprachgeschädigten Kinder, als auch ein gehörloses Mädchen zeigen, was in ihnen steckt und zu welchen Leistungen sie fähig sind,  wenn man gemeinsam etwas erreichen will. Die Geschichte des kleinen Drachen Tabaluga, der seine Geburtstagsgeschenke verschenkt und durch das Band der Freundschaft am Schluss gerettet wird, war dazu bestens geeignet.

Besonderes tänzerisches Talent zeigte auch die Tanzgruppe mit Kindern aus der Sondertagesstätte, die mit viel Körpereinsatz die Geschehnisse im „Drakenland"  untermalte.

Die Erzählerin (gespielt von Rebecca Walter) führte das gespannte Publikum  durch die Geschichte und eröffnet das Theaterspiel mit den Worten: „Herzlich willkommen, seid ihr auch alle eingeladen?"

Danach zogen alle Spieler, angeführt von dem kleinen, grünen Drachen (gespielt von Danny Bahr) begleitet von der fetzigen Musik aus Peter Maffays Musical, in die Aula ein. Tabalugas Freunde schenken ihm zum Geburtstag viele Freundschaftsketten, die er sich um den Hals hängt und allen erzählt, dass er ein richtiger Glücksdrache  sei.  Nur der neidische Eiskönig Arktos (gespielt von Sebastian Eckstein) haut ihn übers Ohr, indem er seine Eiskette, gegen eine Diamantkette tauscht. Auf seinem Weg durch das „Drakenland" begegnet Tabaluga der Bienenkönigin (Lea Fohringer), der er seine Goldkette für eine neue Krone schenkt. Dem traurigen Bach (Ramona Walter), dessen Bachbett ganz verschmutzt ist, schenkt er spontan seine schönen Perlen, damit sein Wasser wieder sauber wird. Vorher zeigen ihm die Tänzer eindringlich in ihren Bewegungen, wie verschmutzt das Wasser des Baches ist. Dem Pechvogel (Eva Koller), dem er als nächstes begegnet, schenkt er seine Glückskleekette, damit er nicht mehr so viel Pech hat.  Auf seiner Reise kommt er zu der gerissenen Füchsin (Nina Manglus), die ihn übers Ohr hauen will, um an die schöne Silberkette zu kommen. Doch Tabaluga durchschaut die Absicht und schenkt ihr die Kette selbstlos. Plötzlich verfinstert sich der Himmel und ein Gewitter kündigt sich an. Der Baum des Lebens wird durch einen Blitz getroffen. Die Erzählerin und die herbeigerufenen Elefanten (Ilona Kiergefer und Maria Eberl) können den Baum nicht länger halten. Da kommt Tabaluga und schlingt die Eisenkette um den Baum.  Nun hat er all seine Ketten verschenkt und er beginnt übermütig über die Gletscherspalten zu springen. Auch die Erzählerin kann ihn nicht daran hindern und es kommt wie es kommen muss, Tabaluga stürzt in eine tiefe Gletscherspalte. Die Erzählerin ruft Tabalugas Freunde zu Hilfe und gemeinsam ziehen sie ihn aus dem Eis. Alle sind glücklich, nur Arktos, der Eiskönig freut sich nicht, denn er wollte der alleinige König im „Drakenland" sein und glaubte, Tabaluga sei nun endlich besiegt.

Am Ende erkennt Tabaluga, dass das  Band der Freundschaft, viel mehr Wert ist, als Geld und Reichtum.  Er bedankt sich bei seinen Freunden und alle sind glücklich.

Glücklich waren auch die Spieler der Theatergruppe, die ohne Texthänger durch die Aufführung kamen. Am Ende war der Applaus der begeisterten Zuschauer der verdiente Lohn für all die Mühe und Ausdauer. Und wer weiß, ob es nicht bald wieder heißt: „Herzlich willkommen, seid ihr auch alle eingeladen?"  zu eine neuen Theateraufführung am IfH!

geschrieben von Annette Petrul